Science Fiction in Film und TV-Serie

Die Science Fiction hat endgültig ihr bescheidenes Dasein als Aschenputtel für verschrobene Liebhaber abgelegt und in allen verschiedenen Gattungen selbstbewusst ihren Platz eingenommen. So steigt nicht nur die Zahl der Veröffentlichungen im Printbereich kontinuierlich an, sondern auch Film und Fernsehen haben das Potenzial des Genres wieder erkannt und sich mit Feuereifer auf dieses interessante Genre gestürzt, das einige Jahre ein wenig in der Versenkung verschwunden war.

Raumschiff Orion und seine Nachfolger

Unvergessen bleiben Commander Cliff MacLane, verkörpert durch Dietmar Schönherr, und sein Counterpart Eva Pflug als Leutnant Tamara Jagellovsk, die abkommandiert wurde, um den unbotmäßigen Commander zu disziplinieren.

Die Fernsehgemeinde wartete gespannt an den Fingernägeln kauend auf das nächste Abenteuer der Crew, die sich mit so schrecklichen Aliens wie den dreieckigen Frogs herum schlagen mussten. Die Serie wurde mit dem Film „Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino“ in das Bewusstsein zurück gerufen und hat mittlerweile fast schon Kultstatus erreicht.

An diesen damaligen Erfolg hat das Fernsehen nicht nur in Deutschland mit verschiedenen Serien immer wieder anzuknüpfen versucht. Eine beeindruckende und sensationell erfolgreiche Serie war die Produktion „V – die außerirdischen Besucher kommen“. Noch gänzlich ohne Computeranimationen gedreht –sie wurde 1983 und 1984 ausgestrahlt –, stellt sie ein beachtenswertes Beispiel ihres Genres dar und wurde in einem modernen Remake gewürdigt.

Gestiegene Anforderungen – jenseits der Fernsehmöglichkeiten?

Danach lief allerdings das Kino eine Zeit lang dem Fernsehen den Rang ab. Die technischen und finanziellen Möglichkeiten der Filmgesellschaften waren einfach deutlich größer als die Budgets der Fernsehsender, so dass die Science Fiction-Produktionen des Fernsehens einige Zeit als etwas zu einfach und kümmerlich angesehen wurden. Aufregende Weltraumschlachten, beeindruckende Spezialeffekte und realistische Aliens konnte sich nur das Kino leisten, so dass es im TV etwas still wurde um die außerirdischen Spezies.

Computeranimationen und das Revival der Serien im TV

Die Entwicklung der Computertechnologie und besonders der computergesteuerten Animationen hat dies allerdings geändert. Natürlich kosten auch solche Animationen Geld, sind aber mit der zunehmenden technischen Entwicklung immer bezahlbarer geworden.
So kann sich nun auch wieder ein Fernsehsender ein realistisches und anspruchsvolles Szenario für seine Sci-Fi-Produktionen leisten, die den großen Kinoproduktionen in nichts nach stehen.

Die Serien „Andromeda“, „Farscape“ oder „Space Center Babylon 5“ sowie „Roswell“ legen beredtes Zeugnis davon ab, dass eine TV-Produktion den Vergleich mit dem sogenannten großen Kino nicht mehr scheuen muss.

Zudem werden von vielen Zuschauern Originalität und Einfallsreichtum so wie eine interessant erzählte Geschichte mittlerweile fast höher geschätzt als beeindruckende Spezialeffekte in turbulenten Weltraumschlachten. Da kann natürlich auch ein TV-Sender punkten und seine Erfahrung in der Konstruktion und Umsetzung interessanter Serien voll zum Einsatz bringen.

So oder so werden beide Spielarten immer ihre Liebhaber behalten. Das große Epos in eindringlichen anderthalb oder zwei Stunden ist die Stärke des Kinofilms, die längere Geschichte mit einem überspannenden Handlungsbogen, die auch einmal ein langsameres Erzähltempo zulässt, ist das Markenzeichen des TVs. Und diese Vielfalt stellt wohl jeden Science Fiction-Liebhaber völlig zufrieden.

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